Pflanzenfächer für jedes Schulkind
Arten erkennen – Vielfalt erhalten – Klima schützen
Ausstattung der Schulen in der Öko-Modellregion Passauer Oberland mit Pflanzenbestimmungshilfen für Grünland
Klimaschutz und Artenschutz sind eng miteinander verbunden. Funktionierende Ökosysteme mit einem hohen Grad an Biodiversität können uns dabei helfen, Folgen des Klimawandels abzumildern und uns daran anzupassen. Im Rahmen dieser Thematik wurden in der Öko-Modellregion Passauer Oberland Pflanzenbestimmungshilfen für Grünland gedruckt. Die Vorlage dafür wurde freundlicherweise vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen zur Verfügung gestellt, die auch in Bayern eingesetzt werden kann. Die Finanzierung des Druckes erfolgte zu 80 % über die Förderung des Regionalbudgets der ILE Passauer Oberland, die restlichen 20 % tragen die elf Gemeinden des kommunalen Verbundes.
Eingebettet ist der Druck der Pflanzenbestimmungshilfen in das Projekt „Klimaschutzoffensive an den Schulen“. Gemeinsam mit dem Handlungsfeld Energie & Umwelt der ILE Passauer Oberland hat die Öko-Modellregion vergangenes Jahr zu einer Informationsveranstaltung für die Umweltbeauftragen der Schulen eingeladen. Projektmanagerin Barbara Messerer stellte dabei die Pflanzenbestimmungshilfen sowie weitere Projekte rund um den Ökolandbau vor, die in den Schulen aufgegriffen werden können. Matthias Obermeier, Energie- und Netzwerkmanager der ILE, präsentierte wiederum verschiedene Lernbaukästen zum Thema Energie, die mittlerweile an den Schulen verteilt sind und ebenfalls über das Regionalbudget finanziert werden konnten.
Die Pflanzenbestimmungshilfen werden an den Schulen der Öko-Modellregion Passauer Oberland verteilt. Auch die Kommunen erhalten einige Exemplare, die sie an Interessierte im Gemeindegebiet weitergeben können. Die Schulleiterin Caroline Kotz begrüßt das Projekt sehr und hat schon zahlreiche Ideen, die Planungshilfen in den Lehrplan zu integrieren. Auch Georg Hatzesberger, Bürgermeister in Aicha vorm Wald, war von Beginn an Unterstützer des Projektes.
Sobald es die Pandemie-Situation ermöglicht, wird den Schulen von Seiten der Öko-Modellregion ein externer Referent zur Verfügung gestellt, der mit den Schulklassen artenreiche Flächen im jeweiligen Gemeindegebiet einen Besuch abstattet. Ziel dabei ist, den Schülerinnen und Schülern die Bestimmungshilfen näher zu bringen und sie draußen auf der Fläche einzusetzen. Die Bestimmung heimischer Pflanzenarten ist im Lehrplan für Grund- und Mittelschulen verankert, sodass das Vorhaben der Öko-Modellregion eine ideale Ergänzung zu bereits bestehendem Unterrichtsmaterial darstellt. Sobald sich die Pflanzen im Blühstadium befinden, ist die Bestimmung der Art einfacher umzusetzen.
Für eine bessere Übersichtlichkeit sind die Arten in der Bestimmungshilfe nach der Farbe der Blüte sortiert. Weitere wichtige Merkmale sind Anzahl und Form der Blätter und Blütenblätter, die Wuchshöhe und die Standortbedingungen. Durch das Zusammenführen der verschiedenen Faktoren kann am Ende die Pflanzenart eindeutig bestimmt werden.
Vor dem Hintergrund gefährdeter Ökosysteme ist es von Bedeutung, dass wir die vorhandene Vielfalt kennen und somit hoffentlich auch zu schützen lernen. Ein Schwund an Arten sowohl im Tier- als auch Pflanzenbereich hat bereits vor Jahrzehnten eingesetzt und schreitet immer noch mit hoher Geschwindigkeit fort. Die Stabilität von Ökosystemen ist jedoch unabdingbar mit Vielfalt und Biodiversität in der Artenzusammensetzung verknüpft. So muss es uns ein großes Anliegen sein, diese Vielfalt für künftige Generationen zu erhalten.